Sommerentwerfen | Water!

Aufgrund des zunehmenden Drucks durch sich ändernde klimatische Bedingungen auf verschiedene Ökosysteme müssen wir die Rolle der Architektur als ein wesentliches Infrastrukturelement, das nahtlos in natürliche Prozesse integriert ist, neu überdenken. Da Wasserressourcen immer knapper werden, insbesondere in heißen Regionen wie Izmir, ist es entscheidend, neue architektonische Typologien zu entwickeln, die das Wassermanagement priorisieren und effiziente Regenwassersammelsysteme integrieren. Während einer zweiwöchigen Sommerschule am IYTE in Izmir haben wir dieses Konzept durch die Gestaltung und den Bau eines Wechseldachs für die Regenwassersammlung aus einer strukturellen Designperspektive erforscht.

Der Workshop führte die Teilnehmer in das algorithmische Design für Wechseldachstrukturen und diskrete Modellierungsmethoden für parametrische Konstruktionen ein. Unser Fokus lag auf dem gesamten Workflow—von der digitalen Gestaltung bis zur physischen Produktion—und untersuchte, wie digital konzipierte Strukturen mit lokal verfügbaren Fertigungstechnologien realisiert werden können. Ein wichtiger Aspekt des Workshops war die Integration von Augmented Reality (AR)-Systemen, um den Fertigungsprozess zu unterstützen.

Im Laufe der zwei intensiven Wochen verwandelten die Studierenden digitale Modelle in physische Strukturen und sammelten praktische Erfahrungen in der algorithmischen Modellierung, der strukturellen Simulation und der AR-unterstützten Fertigung. Ein Hackathon wurde veranstaltet, um die schnelle Entwicklung von Prototypen zu fördern, und ermöglichte den Studierenden, mit iterativen Entwurfsmethoden experimentell in den Maßstab 1:1 zu arbeiten. Die endgültige Beschattungsstruktur, die als wassertragende Oberfläche konzipiert ist, wird in ihrer Endphase einen einladenden städtischen Treffpunkt schaffen.

Dieses Projekt ist Teil eines laufenden iterativen Prozesses, der durch zukünftige studentische Initiativen am IYTE weiterentwickelt wird und die wassertragende Oberfläche in regelmäßigen Abständen verändert, um kontinuierliche Innovation und Engagement zu fördern. Die wassertragende Oberfläche, im Einklang mit den wachsenden Pflanzen, wird eine hybride städtische Natur schaffen, die Architektur und natürliche Umwelt zu einem dynamischen, nachhaltigen städtischen Ökosystem verbindet. Dieser praktische Ansatz bietet einen dynamischen Rahmen für Studierende, sich mit architektonischer Innovation und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

Insgesamt waren 27 Studierende, zusammen mit dem Lehrteam, an allen Phasen des Projekts beteiligt, von der Konzeptentwicklung bis zur physischen Produktion des Prototyps. Diese Zusammenarbeit bot unschätzbare Einblicke, wie algorithmisches Design und lokale Fertigungstechniken genutzt werden können, um drängende Umweltprobleme wie Wasserknappheit anzugehen.